Anleitungen fürs Clickertraining mit Katzen gibt es wie Sand am Meer. Und eigentlich ist es ja auch gar nicht kompliziert. Also Leckerchen ausgepackt, Clicker oder Markerwort bereitgelegt, Katze gerufen und los gehst. Oder? Oft klappt es gerade bei den ersten Gehversuchen doch nicht so wie erwartet. Katze ist unkonzentriert, streicht maunzend um euch und versucht die Leckerchen zu klauen oder verliert mittendrin einfach das Interesse und geht weg. Frustriert packt ihr den Clicker weg. Vielleicht ist eure Katze ja einfach nicht fürs Clickertraining geeignet.
Doch. Jede Katze ist fürs Clickertraining geeignet und kann davon profiteren. Ihr habt wahrscheinlich auch zu 90% alles richtig gemacht. In den meisten Fällen sind es nur ein paar einfache Stellschrauben, an denen ihr drehen müsst, und schon läuft alles wie am Schnürchen. Die wichtigsten habe ich für euch zusammengefasst:
1. Ritual schaffen
Viele Katzen tun sich mit ritualisierten Ereignissen leichter. Das kann zum Beispiel bedeuteten, dass ihr den Clicker immer zu einer bestimmten Zeit und/oder an einem bestimmten Ort auspackt. Hilfreich sind auch mobile Sitzplätze – eine Matte, ein Karton – dir ihr immer und ausschließlich zum Clickern rausholt. Sie signaliseren eurer Katze: Jetzt wird geclickert.
2. Anfang und Ende der Session ankündigen
Zu einem guten Ritual gehört auch, dass es einen klaren Anfang und ein klares Ende hat. Überlegt euch ein Signal, mit dem ihr eure Katze zum clickern einladet – bei uns ist das zum Beispel „Was machen?“ – und ein weiteres, mit dem ihr die Session beendet, z.B. „Fertig“.
3. Ablenkung vermeiden
Wenn die Mitkatze durchs Zimmer tollt, der Partner gerade saugt oder direkt vor dem Fenster Vögel im Baum rumflattern fällt konzentrieren schwer. Sorgt dafür, dass eure Clickersessions möglichst ablenkungsarm verlaufen, damit eure Katze sich ganz auf ihre Übungen konzentrieren kann.
4. Passende Belohnung wählen
Als Belohnung eignen sich kleine, leicht schluckbare Futterhäppchen am Besten. Noch wichtiger ist aber die Wertigkeit der Belohnung. Sie sollte so attraktiv sein, dass es sich für eure Katze lohnt mitzumachen, aber nicht so attraktiv, dass sie sich vor lauter Vorfreude gar nicht mehr konzentrieren kann. Probiert einfach aus, welches Leckerchen für eure Katze passt.
5. Positiv beenden
Ihr wollt, dass eure Katze sich am Ende eurer Clickersession schon auf das nächste Mal freut? Das erreicht ihr am besten, indem ihr sie positiv beendet. Fragt als letzte Übung etwas leichtes ab, das eure Katze gerne macht und belohnt es ganz besonders großzügig.
6. Kleinschrittig vorgehen
Eines der häufigsten Probleme beim Clickertraining ist, dass wir zu viel zu schnel von unseren Katzen erwarten. Geht nicht zu ehrgeizig an die Sache ran. Spaß sollte immer an erster Stelle stehen. Geht vor allem bei neuen Übungen sehr kleinschrittig vor und vergesst nicht Zwischenerfolge zu belohnen. Sorgt dafür, dass sich eure Katze viele kleine Belohnungen schnell hintereinander verdienen kann, indem ihr die Schwierigkeit der Übung an die Fähigkeiten eurer Katze anpasst. Damit vermeidet ihr Frust und sorgt für jede Menge Erfolgserlebnisse.
Ihr habt allgemeine Fragen zu Verhalten, Erziehung und Beschäftigung von Katzen? Schreibt mir gerne eine E-Mail an blog@felipaws.de mit euren Themenwünschen.