Unsere Katzen müssen eine ganze Menge.
Sie müssen das Futter fressen, dass wir ihnen hinstellen. Sie müssen abends zuverlässig nach Hause kommen. Sie müssen beim Tierarzt „da durch“.
Und was sie nicht müssen, dass dürfen sie nicht.
Sie dürfen nicht auf den Teppich pinkeln. Sie dürfen nicht am Sofa kratzen. Sie dürfen sich nicht mit ihrer Mitkatze prügeln. Und auf dem Esstisch sitzen dürfen sie auch nicht.
Mir geht es heute gar nicht so sehr darum, welche Ge- und Verbote sinnvoll sind und wie man sie seiner Katze am besten verständlich macht. Mir geht es heute eher um einen kleinen Perspektivenwechsel in 4 einfachen Schritten.
Schritt 1:
Macht eine Liste von Dingen, die eure Katzen „müssen“ oder „nicht dürfen“. Oder achtet einfach im Alltag darauf, wann ihr mal wieder denkt: „Die Katze muss aber…“
Schritt 2:
Ersetzt „Meine Katze muss…“ und „Meine Katze darf nicht…“ durch „Ich will, dass meine Katze…“ bzw. „Ich will nicht, dass meine Katze…“
Schritt 3:
Ersetzt alle „Ich will nicht…“ durch passende „Ich will…“
„Ich will nicht, dass meine Katze auf den Teppich pinkelt.“ -> „Ich will, dass meine Katze zuverlässig ihr Katzenklo benutzt.“
„Ich will nicht, dass meine Katze am Sofa kratzt.“ -> „Ich will, dass meine Katze zum Kratzen ihren Kratzbaum benutzt“
Schritt 4:
Überlegt euch, warum ihr wollt, dass eure Katze das tut, was ihr von ihr wollt.
„Ich will, dass meine Katze zuverlässig ihr Katzenklo benutzt, weil ich Urinflecken auf dem Teppich eklig und unhygienisch finde.“
„Ich will, dass meine Katze abends nach Hause kommt, weil ich mir sonst Sorgen um sie mache.“
„Ich will, dass meine Katze zum Kratzen ihren Kratzbaum benutzt, weil ich es mir nicht leisten kann, mir alle zwei Jahre ein neues Sofa zu kaufen, weil das alte völlig zerrissen ist.“
Und, wie fühlen sich die Ergebnisse an im Vergleich zu den ursprünglichen „müssen“- und „nicht dürfen“-Sätzen?
Gab es einen Schritt, der euch besonders schwer gefallen ist? Könnt ihr alle eure Ansprüche an eure Katze euch selbst gegenüber begründen?
Habt ihr euch an der einen oder anderen Stelle vielleicht selbst überrascht? Ist die Liste vielleicht länger – oder kürzer – als ihr erwartet hattet?
Kamt ihr euch bei der Formulierung irgendwie komisch vor? Wenn ja, warum glaubt ihr ist das so? Oder hat es sich mit der Zeit immer natürlicher und einfacher angefühlt?
Lasst mich gerne an euren Gedanken und Ergebnissen teilhaben, per E-Mail oder als Kommentar auf Facebook.
Und wenn ihr keine oder nicht nur Katzen habt, dann probiert das Ganze doch auch mal mit eurem Hund, Pferd, Meerschweinchen oder Papagei aus.
Ihr habt allgemeine Fragen zu Verhalten, Erziehung und Beschäftigung von Katzen? Schreibt mir gerne eine E-Mail an blog@felipaws.de mit euren Themenwünschen.